Das Starnberger Heimatmuseum
Museum (Lat: 47.9956; Long: 11.3394)
Das Starnberger Heimatmuseum - Prunkschiffe, Villenträume, SeegeschichtenEtwas abseits gelegen vom Trubel an der Strandpromenade, befindet sich das durchaus sehenswerte Heimatmuseum von Starnberg. Keimzelle des Museums ist das Lochmann-Haus. Es soll sich dabei um das älteste Haus am See handeln. 1914 wurde in dem historischen Bauernhof das Heimatmuseum eröffnet. Die zum Teil mit Originalmöbeln eingerichteten Räume vermitteln einen Eindruck vom bäuerlichen Leben früherer Jahrhunderte. Kunstvoll gearbeitete Trachten und Gegenstände des täglichen Gebrauchs lassen frühere Zeiten lebendig werden. In der nachträglich eingebauten Kapelle reihen sich grob-geschnitzte bäuerliche Heiligenfiguren neben einmaligen Kunstwerken, wie der Heiligen von Ignaz Günther.
Im Neubau wird der Besucher didaktisch in die Welt der Prunkschiffe der bayerischen Kurfürsten eingeführt. Ein kurzer Film gibt wichtige Informationen zu der Geschichte dieser Prachtschiffe. Anhand von Schiffsmodellen und Reproduktionen alter Gemälde werden die grandiosen Seefeste der Wittelsbacher wieder lebendig. Man sieht unter anderem das Modell des Bucentaurs, des schwimmenden Festsaals von Kurfürst Ferdinand Maria. Daneben gibt es originale Bugfiguren aus der Zeit von König Max I. und das letzte erhaltenen Prunkschiff der Wittelsbacher, den fast zwölf Meter langen Delphin, mit dem Ludwig II. eher ungern gefahren sein soll. Er soll es vorgezogen haben, sich in der Venusgrotte von Linderhof in einem Schwanenboot herumschippern zu lassen. Das Museum zeigt die Anfänge der Ausflugsschiffe auf dem See und die Geschichte der Eisenbahnstrecke München-Starnberg.
Ein Landschaftsmodell veranschaulicht die sagenhafte Villenkultur am Seeufer. Was Rang und Geld hatte, baute sich in der Gründerzeit eine Villa am See. Industrielle, Kaufleute und renommierte Künstler.
Für Normalbürger, die sich die teuren Prachtbauten nicht leisten konnten, gab es das Seebad Undosa. Eine Wellenmaschine sorgte für eine künstliche Brandung, so dass die Badegäste den Eindruck vermitteln bekamen, als badeten sie im Meer.
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