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St. Jakob

Sakralbau (Lat: 48.0529; Long: 11.1002)

St. Jakob - graues Entchen inmitten stolzer Schwäne

Verglichen mit den vielen verspielten Barockkirchen im Voralpenland wirkt die frühromanische Kirche von St. Jakob wie ein schmuckloses Fossil. Hier gibt es keine stuckverzierte Fassade, niemand hat sich die Mühe gemacht, etwas Farbe anzubringen. Der Grundriss des massiven Bauwerks aus unverputzten Tuff-Quadern beträgt gerade einmal zehn mal 20 Meter. Und dann sind auch noch die Mauern bis zu zwei Meter dick. Erbaut wurde die Kirche der Überlieferung nach vor 900 Jahren von einem Adligen namens Chuonradus aufgrund eines Gelübdes, das er auf einem Kreuzzug abgelegt hatte.

Auch im Innenraum ist die Kirche fast nackt. Über dem eigentlichen Kirchenraum gibt es ein Obergeschoss mit je zwei kleinen Fenstern an jeder der Längsseiten. Historiker vermuten, dass hier einst ein zweiter Altar gestanden hat, es in der kleinen Kirche also zwei Kirchenräume gegeben hat. Das wiederum würde erklären, wozu es eine Türöffnung auf der ansonsten fensterlosen Westseite von St. Jakob gegeben hat. Sie ist mittlerweile zugemauert. Andererseits könnte das Obergeschoß auch als Herbergs- und Übernachtungsraum für Pilger auf dem Jakobsweg gedient haben - vielleicht ist die Kirche deshalb dem heiligen Jakobus gewidmet. Die Nutzung des Obergeschosses als Herberge würde ebenfalls die Funktion der zugemauerten Türöffnung erklären. Über diesen Eingang konnten die Pilger direkt in die Schlafräume gelangen, ohne durch die Kirche gehen zu müssen. Oder ist die Wahrheit viel trivialer? Haben die Fischer des Sees die Tür benutzt, um hier im Obergeschoss ihre Netze zum Trocknen aufzuhängen?

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