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Viktualienmarkt

Schauplatz (Lat: 48.1345; Long: 11.5725)

Ein Fest der Sinne

Victualia – so hießen bei den Lateinern die Lebensmittel. Für die feine Münchner Gesellschaft im bayerischen Königreich klang die Bezeichnung vornehmer, als wenn man nur vom „Markt“ sprach.

Was 1807 in kleinem Rahmen begann, ist heute Deutschlands größter Freiluftmarkt. Auf mehr als 2 Hektar Grundfläche verkaufen rund 140 Händler alles, was das Herz begehrt. Wobei man schnell feststellen kann, dass die dortigen Preise den Geldbeutel keineswegs schonen. Trotzdem gehen viele Münchner dort zum Einkaufen. Sterneköche sowieso. Und für Touristen ist der Besuch ein Muss.

Eine solche Vielfalt an erstklassiger Ware findet der Feinschmecker selten. Neben exotischen Früchten aus aller Herren Länder, bieten die Stände erlesene Weine aus Frankreich, Oliven aus Griechenland und Trüffel aus dem Piemont. In den zahlreichen Metzgerbuden sieht man in der Auslage abgezogene Feldhasen neben riesigen Schinken.

Dazwischen finden sich aber auch Stände, die biedere Kartoffeln aus dem Münchner Umland anbieten, Tomaten groß und klein oder gerupfte Enten vom Geflügelhof – selbst den Kopf eines Spanferkels kann man finden.

Im Herbst türmen die Händler ganze Berge von Waldpilzen auf.

In der südwestlichen Ecke des Marktes haben die Blumenverkäufer ihre Stände. Der Käufer findet vom kleinen Veilchenstrauß bis hin zu hochgezüchteten Edelrosen alles, was er sich wünschen kann. Oft ist die Blumenpracht so üppig, dass man die Blumenfrau dahinter nur noch erahnen kann.

Im Vergleich zu den neonerhellten Supermärkten mit den fertig abgepackten Waren wirkt der Viktualienmarkt wie aus der Zeit gefallen. Schaut man sich alte Fotografien an, wird man feststellen, dass hier die Zeit stehen geblieben ist – wenn sich etwas geändert hat, dann allenfalls die Mode der Käuferinnen.

Einst flossen sieben Rinnsale ungeordnet über den Markt. Bei Starkregen stand dann schnell einmal der ganze Platz unter Wasser. Übriggeblieben sind sechs Brunnen. Ihre Brunnenfiguren erinnern an Münchner Originale wie Karl Valentin und Liesl Karlstadt.

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