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Stadtbefestigung

Wehrbau (Lat: 48.4002; Long: 11.7485)

Die Stadtbefestigung - Geschichten aus längst vergangenen Zeiten

Bereits im 10. Jahrhundert ließ der Bischof seinen Sitz auf dem Domberg befestigen. Zu dem Zeitpunkt blieben die wenigen Häuser der Handwerker und Händler der kleinen Siedlung, die die Urzelle von Freising bildeten, weitgehend ungeschützt. Otto von Freising entschied dann, dass keine Weltlichen mehr im Dombezirk wohnen durften und ließ um 1150 die beiden Tore zum Domberg errichten. Rund 330 Jahre später unter Bischof Sixtus von Tannberg wurde die Befestigungsanlage am Domberg erneuert. Während die Stadt selbst im Süden durch die Flüsse Isar und Moosach relativ geschützt war, musste die Nordflanke durch eine Stadtmauer gesichert werden. So entstand im 14. und 15. Jahrhundert eine Mauer mit Türmen und Toren. Aufgrund der Entwicklung der Wehrtechnik sank der militärische Nutzen der Verteidigungsanlage aber bereits ab dem ausgehenden 16. Jahrhundert. Gleichzeitig erforderte der Erhalt der Mauern große finanzielle Opfer. Ab jetzt lag der Sinn der Befestigungsanlagen vor allem darin, ungebetene Bettler, fahrendes Volk und marodierende Soldaten vom Eindringen in die Stadt abzuhalten.

Als der Dreißigjährige Krieg übers Land tobte, unternahmen die Freisinger schon gar keine Anstrengungen mehr, ihre Stadt hinter den Mauern zu verteidigen. Kampflos übergaben sie Freising den Schweden. In der Zeit danach begann man, die vorhandenen Mauerwerke regelrecht auszuschlachten. Steine wurden abgetragen und an anderer Stelle verwendet, die Fundamente nutze man für neue Gebäude. Der zunehmenden Verkehr im 19. Jahrhundert erforderte breitere Straßen und so mussten schließlich alle Stadttore niedergelegt werden. Nur noch die beiden Tore zum Dombezirk und der Bürgerturm sind bis heute erhalten. Die imposanten Ziegelmauern am Fuße des Dombergs übrigens, die heute noch sichtbar sind, sind keine Verteidigungsmauern. Sie sollen vor allem verhindern, dass der Domberg abrutscht.

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